Reisebericht

01. - 30.11.08 Hervey Bay - Sydney
Abenteuer Fraser Island (Great Sandy National Park)
Am 1. November besuchten wir das Visitor Center in Hervey Bay. Vier Tage Inselleben war unser Ziel. Der mehrseitige Farbprospekt versprach: "Long beaches, dramatic coloured-sand cliffs, natural sandblows, rocky headlands and pristine freshwater lakes and streams are some of Fraser Island's natural features." Doch zuerst gab es ein paar bürokratische Hürden zu nehmen. So mussten wir im Visitor Center eine Telefonnummer anrufen und unsere Wünsche betreffend Fähre und Aufenthalt angeben. Nach diversen Fragen, Fahrzeug, Namen, Kreditkarte, usw. erhielten wir einen Code. Das Permit für die Insel, die Reservation für die Campgrounds konnten wir nicht buchen, da die PC's nicht funktionierten. Mit dem Code verliessen wir das Center und machten uns an die Reisevorbereitungen. Am Montag, 3. November um 9 Uhr meldeten wir uns im Büro der Fährstation River Heads. Auf einer Liste fand der Beamte unseren Namen. Das Ticket, das Permit und die Campbewilligung konnte er uns aber noch nicht geben, "because it is to early!" Wir haben ja noch eine Stunde Zeit bis die Fähre ausläuft. Wir lassen uns überraschen, doch die Insel muss ein Traum sein!
Die grösste Sandinsel der Welt mit einer Länge von 124 km und einer Breite bis 14 km ist bewachsen mit Regenwald. Eukalyptusbäume, Akazien, Farne, Palmen und auch sehr grosse Kauri-Fichten bilden den Regenwald. Einzigartig ist, dass alles auf Sand wächst. Die Insel ist Teil des Great Sandy National Parks. Die langen Sandstrände, steile Sanddünen und kristallklare Süsswasserseen sind ein besonderes Merkmal der Insel. Jeder der mit dem Auto die Insel besucht benötigt ein Permit der Nationalpark Verwaltung. Auf der Insel sind nur 4WD Fahrzeuge zugelassen und den Reifendruck muss man beachtlich reduzieren, sonst gräbt man sich im Sand ein. Nun, wir sind gut vorbereitet und die Fähre kommt in Hafennähe. Sonnenschein und ein paar Wolken zeigen sich am Himmel. Um 10 Uhr treffen ein paar Toyotas Landcruiser ein. Zwischen 6 und 11 junge Leute sitzen je in einem Fahrzeug und warten auf ein Inselabenteuer. Alle Fahrzeuge müssen rückwärts auf die Fähre fahren und die "Platzanweiserin" wird garstig, wenn man nicht genau nach ihrem Komando einparkiert. So füllt sie die Fähre perfekt, zwei Lastwagen kommen am Schluss noch in die Mitte. Bis auf den letzten Quadratmeter ist die Fähre besetzt. Nach ca. 45 Minuten erreichen wir die Station Wanggoolba Creek. Ausser einem Haus ist an der Fährstation nichts. Wir lassen den jungen 4WD-Driver den Vortritt und fahren gemütlich zuletzt auf einer sehr sandigen Road in den Regenwald. Wir sind erstaunt, die schmalen Wege sind einspurig und sehr ausgefahren. Fahrzeuge mit niedrigem Bodenabstand glätten den weichen Sand in der Fahrbahnmitte. Wir fahren Richtung Central Station zum Lake McKenzie.

Ein traumhafter, kristallklarer See mitten im Regenwald. So wechselten auch wir die Kleider und erfrischten uns im kühlen Wasser. Der Strand und der Seeboden ist bedeckt mit einem feinen, weissen Sand. Schade, dass es hier keinen Campground gibt. Über den Lake Birrabeen wollten wir nach Dilli Village fahren. Doch nach etwa 5 km ging es steil bergauf und der Pfad war so ausgefahren, mit vielen grossen Löchern, dass unsere Räder im "Leeren" drehten. Bald wurde uns klar, die 30 km schaffen wir nicht bei diesem Strassenzustand. So fuhren wir zurück und richteten unser Nachtlager im Central Station Camp ein. Der Platz wird von vielen Besuchern frequentiert, da er mitten im Regenwald liegt. Noch reichte es, dass wir bei Tageslicht kochen konnten, den um 18.30 Uhr war es bereits stock dunkel.
Um 5.15 Uhr schlüpften wir aus den Schlafsack und frühstückten. Kurz darauf rollten wir auf dem 9 km langen Weg zur Ostküste nach Eurong. Wir staunten über den Ort mit Motels, Laden und Tankstelle. Rund um die Häuser sind die Strassen geteert. Welch ein Kontrast zu den übrigen Pfaden. Besonders beliebt sind die Strandfahrten auf der Ostseite der Insel. Über 100 km kann man der Beach entlang fahren, wenn man die Zeiten von Ebbe und Flut berücksichtig. Die feuchte Strandpiste darf man jeweils zwei Stunden vor und nach der Flut nicht befahren. So überprüften wir nochmals die Gezeitentabelle. Am 4. November war um 11.48 Uhr Flut Höchststand, mit 1.69 Meter. So konnten wir bis gegen 9.45 Uhr auf der einmaligen Strandpiste nach Norden fahren. Die feuchte Piste ist hart und fein geglättet, während der trockene Sand sehr tiefe Spurrillen aufweist. Gegen 10 Uhr erreichten wir das 42 km entfernte Dundubara. Wir stellten fest, dass das Wasser immer näher an die Düne kam und sich die Sandpiste zurückholte.

Der Beach entlang hatte es reger Verkehr und oft überholten uns Fahrzeuge, die mit ihrem Musik-Sound die Fahrt noch erlebnisreicher machten. Zwischendurch kamen einzelne, kleine Süsswasserbäche von der Insel, die man gut queren konnte. Der Beach entlang gibt es etwa ein Dutzend Camps ohne jegliche Infrastruktur. Etwa 8 km vor Dundubara liegt das Wrack des 1935 gestrandeten Passagierschiffs "Maheno" am Strand. Das Schiffskelett rostet immer noch ruhig vor sich hin und ist ein beliebter Fotostop. Ganz in der Nähe leuchten die bunt schimmernden Sandsteinformationen der Pinnacles. Die Fahrt am Meer entlang ist wirklich ein tolles Erlebnis. Oft hielten wir an und bestaunten den schönen Küstenabschnitt. Trotz den vielen Besuchern ist der Strand sehr sauber. Jeder nimmt seinen Müll wieder mit! Die Strandpiste dient auch als Start- und Landebahn für Kleinflugzeuge. Wir schauten aber die Insel nicht aus der Luft an, sondern starteten zu einem dreistündigen Walk zu der "Wungul Sandblow".
Eine grosse, etwa 10 cm lange Spinne wartete in ihrem Netz auf Besucher am Wegesrand. Etwas später raschelte es am Boden und wir entdeckten einen Goanna. Dieser kletterte gleich am Baumstamm hoch, bis er in der Baumkrone verschwand. Der Wanderweg führte durch einen sehr schönen Waldabschnitt mit vielen Grasstrees. Diese haben hohe, zum Teil krumme Blütenstengel und die grasähnlichen Blätter leuchteten in der Sonne.
Der Wanderweg führte die letzten 1,5 km über eine grossartige, weite Sanddünen-Landschaft. Die riesige Sandüne zeigte eine Vielfalt an Formen und Farben. Mal steil bergauf, dann leicht hügelig mit Steinen durchsetzt und über flache Mulden führte der Weg. Und überall die feinen, reliefartigen Zeichnungen im Sand vom Wind geformt. Je nach Sonnenstand, Form und Lage der Düne sahen wir die Reliefspuren mit unterschiedlich langem Schatten. Wir verweilten lange auf der "Sandblow", denn der Kontrast zum umliegenden Regenwald war fantastisch. Auf dem Campground in Dundubara waren nur gerade sechs Übernachtungsplätze besetzt, die alle weit auseinander lagen.
Am dritten Tag auf der Insel rollten wir ganz früh der Küste entlang in den Süden. Die Flut hatte den flachen Sandstrand fein geglättet und wir konnten die ersten neuen Spuren legen. Traumhaft! Wenige Fahrzeuge begegneten uns. Die abwechslungsreiche Strandfahrt unterbrachen wir oft, denn es gab viel zu sehen. Rechtzeitig, da es zu regnen begann, richteten wir uns auf dem Camp in Dilli Village ein. Tags darauf hatten wir bessere "Strassenverhältnisse", da der Sand nass war und die Spuren hart. Die Insel verzauberte uns so, dass wir am vierten Tag die falsche Fährstation anfuhren. Als wir gegen 13 Uhr in der Kingfisher Bay ankamen, stellten wir fest, dass das nicht unsere Fährstation sein kann. Die gut ausgebaute Feriensiedlung war uns unbekannt. Nach einer Billettkontrolle entdeckten wir den Fehler. Unsere Fährstation hiess Wanggoolba Creek! Zum Glück hatten wir genug Zeit eingerechnet, denn jetzt ging es wieder ca. 30 km durch den sandigen Regenwald zurück. Noch rechtzeitig erreichten wir die Fähre um auf das Festland zurückzufahren. Fraser Island muss man besuchen, denn die Insel bietet für Jung und Alt ein echtes Abenteuer! Natur pur!
Nach soviel Sand, aber auch nach langen Tracks, ist eine gute Fahrzeugpflege sehr wichtig. Sie ist ein elementarer Bestandteil in unserem Reisealltag um möglichst pannenfrei zu Reisen. Wir sind jetzt über sechs Monate on the Road und unser Fahrzeug hat uns noch nie im Stich gelassen. Eine regelmässige Wartung ist Pflicht. So überprüfen wir immer wieder den Öl-Stand, das Kühlwasser, den Keilriemen, die Batterien, den Luftfilter, die Temperatur der Radlager und den Reifendruck. Der Ölwechsel, ein neuer Ölfilter oder das Abschmieren der Fahrzeug-Unterseite kommt auch nach den entsprechenden Kilometern. Ein sauber gereinigter Motorblock, eine gepflegte, glänzende Fahrzeugkarosserie, saubere Scheiben und Bremslichter sind ein weiteres Merkmal, wenn wir unterwegs sind. Unsere Ohren sind unterwegs sehr sensibel auf aussergewöhnliche Fahrzeug-Geräusche. So kann man manche Schraube rechtzeitig anziehen, bevor sie verloren geht. Durch eine vorausschauende, vorsichtige Fahrweise lassen sich auch Reifenpannen vermeiden. Wir hoffen, dass wir weiterhin ohne Pannen reisen können. Zur Zeit sind die Benzin- und Dieselpreise in der Umgebung von Brisbane freundlich. Ein Liter bleifreises Benzin bekommt man bereits für $ 1.10-1.15 und der Diesel kostet $ 1.35-1.40 (Kurs 1 $ ca. 0.85 SFR).
Von Hervey Bay nach Maryborough über Gympie besuchten wir am nördlichen Ende der Sunshine Coast den Ferienort Noosa Heads. Im kleinen Noosa National Park wanderten wir auf dem Coastal Track entlang der Küste und traumhaften Buchten durch den Regenwald. Von den felsigen Klippen bei der Alexandria Bay hatten wir einen schönen Ausblick auf die Küstenlandschaft. Über den Tanglewood Track führte der Pfad zurück, wo uns ein junger Frilled Lizard den Weg versperrte. Wir näherten uns dem Tier sehr nahe, bevor es auf einen Baum kletterte. Der Lizard fühlte sich aber nicht bedroht, sonst hätte er den farbigen Kragen rund um den Kopf aufgestellt.
Südlich von Noosa Heads besuchten wir in Mooloolaba die "Under Water World". Über vier Stunden bestaunten wir die grossartige Unterwasserwelt. In allen Farben und Formen zeigten sich die vielfältigen Meeresbewohner. Im 80 Meter langen Glastunnel, konstruiert aus 6 cm dickem Acrylglas, hatte man das Gefühl, als tauche man im Meer. Aus nächster Nähe konnten wir die grossen und kleinen Meeresbewohner beobachten. In der schönen Mooloolaba Wharf hatten wir dann Lunchtime. Die prächtigen Villen mit den Bootsstegen und den Jachten zeigten uns den anderen Lifestyle als das Bushcamperleben.
Gold Coast - Surfers Paradise
Von Redcliffe auf dem Gateway MWY in den Süden und liessen wir Brisbane zunächst hinter uns. Auf 4-5 spurigen Autobahnen in einer Richtung näherten wir uns dem beliebten Urlaubsziel Surfers Paradise. Der 70 km lange und breite Küstenstreifen mit den sehr sauberen Stränden ist die grosse Attraktion. Hatten wir in den letzten sechs Monaten meist unberührte Natur auf dem Reiseprogramm, lassen wir uns für einmal von der gigantischen und vielfältigen Architektur begeistern. Um einen Überblick über die langen Strände und die Skyline von der Gold Coast zu erhalten, besuchten wir den "The world's Tallest Residential Tower" kurz Q1 genannt.
Der Q1 wurde von 2002 - 2005 gebaut. Der Turm hat eine Höhe von 322,5 Meter und hat 80 Stockwerke. 11 Lifts bedienen die 526 Appartements und innert 43 Sekunden standen wir im 77. Stockwerk auf der verglasten Aussichtsplattform. Das 360 Grad Panorama war fantastisch. Wir drehten mehrere Runden den grossen Fenstern entlang und waren uns einig: Surfers Paradise, ein Ort für Sonne, Strand und Party! Auf verschiedenen Infotafeln entlang den Fenstern konnte man interessante Details zum Bau des Q1 lesen. 26 Pfeiler mit einem Durchmesser von 2 Metern gehen 40 Meter tief in den Grund und dort 2-4 Meter in den Fels.
9500 Tonnen Stahl, 32'685 m2 Glas und über 1000 km Elektrokabel brauchte es für das hohe Gebäude. Mehr als 2'500 Leute arbeiteten am Q1, dessen Lichter vom Turm aus einer Entfernung von 200 km zu sehen sind. Der Q1 ist das 20. höchste Gebäude der Welt und es gäbe da noch viele Details zum Bau. Kaum standen wir wieder unten im grossen Eingang studierte Regine die Appartementspreise vom Hochhaus. Im 43. Stock ist noch eine Wohnung frei mit drei Schlafzimmern für die Kleinigkeit von 1'005'000 Dollar. Wäre doch was für unseren Alterssitz, meinte Regine.
Im pulsierenden City-Zentrum findet der Besucher sehr schön gestaltete Fussgängerzonen mit einer grossen Auswahl an Shops und Restaurants. Da an der schönen Beach auch der Boden knapp wird, baut man die Häuser in den unterschiedlichsten Formen immer höher. Unsere Blicke von unten zu den Hochhäusern zeigte uns eine vielfältige Baukunst. Doch nach ein paar Stunden im "City-Rummel" suchten wir den Strand auf und spazierten fast drei Stunden südwärts zu unserm Camp. Dem Strand entlang sahen wir alle paar hundert Meter ein "Lifeguard-House" mit einer Aufsichtsperson. Zwischen den abgesteckten Fahnen wurden die Badenden überwacht. Auf unserem Walk entlang der Beach zählten wir über 24 Strandabschnitte, die alle überwacht wurden. Surfer Paradise ist das "andere" Australien. Als wir am Samstagmorgen um 7 Uhr den Strand aufsuchten überraschte uns die grosse Anzahl Aussies, die am Strand entlang ihr Fitness-Programm absolvierten. Viel Sonne und Strand hatten wir und für die rauschenden Partys sind unsere Knochen nicht mehr fit genug. So suchten wir gerne nach dem Besuch der Stadt wieder das Outback mit der grossartigen Flora und Fauna auf.
Dear Ruth and Allan
It was nice to get to know you. We had a wonderful time with you. We enjoyed the trip to Mt. Tamborine. Special for Walter, as he saw the hang- and paragliders, it was great. Thank you for the accommodation, the good meals and the kind hospitality!
Im Süden von Brisbane, im Highland Park, besuchten wir Ruth und Allan Taylor. Priskas Gasteltern bei ihrem Aufenthalt in Canberra im 1999-2000. Wir hatten wunderschöne Tage bei ihnen zu Hause. Wir machten einen schönen Ausflug auf den Mt. Tamborine und bestaunten dort die Delta- und Gleitschirmflieger. Am Abend konnten wir noch mit Priska skypen. Ruth und Allan freuten sich, Priska zu hören und zu sehen. Herzlichen Dank für die tolle Gastfreundschaft!

Dear Christine and Chris
After a few years, when we met you in Switzerland, it was nice to see you again. Though it was raining, the sailing on the Brisbane River was beautiful. So we could see a view of Brisbane. It was lovely to stay at your home. You spoiled us with nice meals. Thank you for everything.
Christine und Chris Burgess, auch ehemalige Gasteltern von Priska, besuchten wir in Brisbane. Obwohl es regnete, machten wir eine Bootsfahrt auf dem Brisbane River. Von dort aus sahen wir die schöne Skyline von der City. Ganz herzlichen Dank für den schönen Aufenthalt bei euch zu Hause.
Nach diesen schönen, erlebnisreichen Tagen rund um Brisbane rollten wir südwärts in den Lamington National Park. Ein dichter Regenwald, tiefe Schluchten und eine grossartige Vogelwelt begegnete uns. Nach drei Wanderungen reisten wir weiter über Stanthorpe in den Girraween National Park. Dort entdeckten wir grosse Granitblöcke in den unterschiedlichsten Formen. Der steile Aufstieg zu den "Pyramids" nahmen wir zweimal in Angriff. Als es auf dem blanken Felsen nass wurde, kehrten wir um. Aus den schwarzen Wolken kamen bereits die ersten Regentropfen. Und bei Nässe wird gewarnt, aus Sicherheitsgründen den Berg nicht zu besteigen. Die Rutschgefahr am steilen Felsen ist zu gross. Am anderen Tag wanderten wir zuerst dem Fluss entlang und bestaunten die schönen Wildblumen. Der zweite Aufstieg zu den Pyramids zeigte uns dann eine grossartige Panoramasicht bei windigem Wetter.
Die Felsbrocken, in verschiedenen Formen und Grössen auf der Hügelkuppe sind imposant. Einige stehen nur mit einer ganz kleinen Fläche auf dem Felsen. Einmal mehr staunten wir, wie die Natur über Millionen von Jahren grossartige Felsbrocken formt. Mit etwas Respekt umrundete ich ein paar "Felseneier". Zum Teil stehen sie auf schrägem Untergrund und man hat das Gefühl, man könnte sie einfach wegrollen. Wir übernachteten zweimal im National Park. Das Abendessen am nächtlichen Feuer lockte auch verschiedene Vögel an. So machten uns einheimische Camper aufmerksam, dass wir auf unser Fleisch über dem Feuer acht geben müssen, sonst verpflegt sich der Kookaburra damit. Und richtig, ein wunderschöner Vogel sass bereits nur ein paar Meter entfernt auf dem Ast und wartete, dass wir unsere Mahlzeit aus dem Auge lassen.
Kookaburras fressen gerne Insekten, kleine Schlangen, Lizards und Mäuse. Normalerweise hört man die Kookaburras bevor man sie sieht. Sie kündigen ihre Präsenz oft mit einem lauten Ruf (Schrei) an. Der Ruf des Vogels ist wie ein herzliches "hoo hoo hoo, haa haa haa" Lachen und oft schliessen sich einige Vögel in einem Chor zusammen.
Der Bald Rock National Park liegt nur ein paar Kilometer entfernt vom Girraween N.P. und seine Attraktion ist ein kahler Felsen. Der Granitmonolith zeigt auch ganz beachtliche Dimensionen. Rund 750 m lang, 500 m breit und mit einer Höhe von 200 m gleicht er einem Hügel. Der schöne Ausblick auf das dicht bewachsene Hochlandplateau ist grossartig. Unterwegs und auf dem Gipfel sahen wir wieder fast runde Granitkugeln in unterschiedlichen Grössen. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch hatten wir etwas weiter unten Lunchtime. Der Wind auf dem Gipfel war so stark, dass wir den Rucksack nicht auspackten.
Mein erster Flugtag mit dem Gleitschirm im Land der Känguruhs
Manilla, ein kleiner Ort, etwa 500 km nördlich von Sydney, wird kaum von ausländischen Touristen besucht, ausser man will am Mt. Borah fliegen. Kurz vor der Ortseinfahrt erblickten wir die grosse Infotafel von den Gleitschirm-Weltmeisterschaften im 2007. So buchten wir auf dem schönen Campingplatz am Rand von Manilla gleich 4 Übernachtungen zum Fliegerpreis von 16 Dollar pro Tag. (zur Zeit ca. SFR 14.-) Wir stellten unser Fahrzeug in der Nähe eines einheimischen Gleitschirmfliegers ab und kaum ausgestiegen hatten wir schon Kontakt mit Todd und Linda. Er erzählte von seinem heutigen Gleitschirmflug und meinte "tomorrow the weather will be better".
Am 25. November fuhren wir zum Mt. Borah und suchten das Haus von Godfrey Wennes auf. Dort bekam ich von Bob die Gleitschirmausrüstung. Auf einer guten, steilen Naturstrasse erreichten wir den ca. 900 m hohen Hügel. Zuerst rekognoszierten wir die drei Startplätze. Alle sind grosszügig mit Teppich ausgelegt. Der Panoramablick ist sehr schön. Beidseits der Hügelkette erstreckt sich weites Flachland. Viel Weideland, durchsetzt mit kleineren Waldpartien, und weit auseinander stehende Farmhäuser sind zu erkennen. Zwei Franzosen kamen mit Bob an den Startplatz und kurz darauf hoben sie ab. Ich legte den Advence Epsilon aus und startete zu einem Gleitflug. Kurze Zeit konnte ich mich noch auf Startplatzhöhe halten, doch auf der weiteren Thermiksuche hatte ich keinen Erfolg.
Der zweite Flug war dann erfolgreich. Am späteren Nachmittag entfernten sich die dunklen Wolken und die Sonne heizte kräftig auf. Gleich vom Startplatz aus gings nach oben. Nach ein paar Minuten schaute ich auf den immer kleiner werdenden Startplatz hinunter. Nun startete auch Todd und wir flogen der Hügelkette entlag und erfreuten uns an dem wunderschönen Abendflug. Die spätere Toplandung auf dem grünen Teppich ersparte Regine die Suche nach farbigen Tüchern in dem weiten Flachland. Neu für mich waren die Besucher am Startplatz, für einmal Känguruhs statt Kühe.
Dorrigo National Park
Weil es in der Nacht stark regnete, strahlte der Regenwald seine Schönheit besonders eindrücklich aus. Einmalig war der Ausblick über die Baumkronen vom Skywalk aus. Der 75 m lange Steg ist rund 22 Meter über Grund. Er zeigte einen interessanten Einblick in das Leben des Regenwaldes. Der Wongo Walk führte uns vorbei an über 300 Jahre alten Bäumen. Bei den grossartigen "Strangler Figs" blieben wir immer wieder stehen und bestaunten die Vielfältigkeit, die Formen und Dimensionen der Bäume. Der Track führte uns hinter den "Christal Shower Falls" hindurch. So konnten wir durch den Schleier des fallenden Wasser schauen. Von Wehmut begleitet nahmen wir Abschied vom Regenwald und den wunderschönen National Parks. Auf dem Pacific HWY rollten wir südlich in die grösste Stadt Australiens. Nach rund 7 Monaten erreichten wir Sydney.

 

Mit diesen weihnächtlichen Bildern von Australien wünschen wir allen Besuchern unserer Homepage eine schöne und besinnliche Advents- und Weihnachtszeit.
 

Zum Abschluss vom Monat November das Bettmümpfeli:
"Jede Begegnung, die unsere Seele berührt, hinterlässt eine Spur, die nie ganz verweht."
Im November hatten wir viele sehr schöne Begegnungen, die uns in Erinnerung bleiben!

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