Reisebericht Südafrika

01. - 31.01.2020 Kruger NP - Phalaborwa - Krugersdorp - Pilanesberg NP - Kruger NP -
                               Camp Pretoriuskop - Camp Satara - Camp Skukuza - Camp Lower Sabie -
                               Camp Berg-en-Dal
Kruger Nationalpark
Unsere Entdeckungsreise im Kruger Nationalpark beginnt im Nor- den, in der Nähe vom Dreiländereck Zimbabwe, Mosambik und Südafrika. Zwischen dem Camp in Punda Maria und dem Camp in Shingwedzi sind wir ein paar Tage unterwegs auf kleinen Natur- strassen und entdecken eine grossartige Tierwelt. Der National- park mit ca. 20'000 qkm ist knapp halb so gross wie die Schweiz. Der Park ist 320 km lang und zwischen 40 bis 80 km breit. Das Strassennetz mit Asphalt- und Naturstrassen misst etwa 1880 Kilometer. Auf den Asphaltstrassen darf man 50 km/h, auf den Schotterpisten 30 – 40 km/h schnell unterwegs sein.
Wir bevorzugen die guten Naturstrassen, wo wir mit 10 – 15 km/h sehr gemütlich unterwegs sind. So haben wir Gelegenheit, die Tiere auch in der Busch- und Waldlandschaft zu entdecken. Die Parkregeln sind strikte einzuhalten. Dazu gehören unter- anderem die Öffnungszeiten der Einfahrtstore ins Camp. Das Aussteigen aus dem Fahrzeug ist nur an den gekennzeichneten Bereichen erlaubt. Die Strassen darf man mit dem Auto nicht verlassen und das Füttern von Tieren ist streng verboten. Radar Geschwindigkeitskontrollen werden auch im Nationalpark durch- geführt.
Tagwache um 4 Uhr!
Im Januar öffnen die Einfahrtstore in den Park um 05:30 Uhr und schliessen um 18:30 Uhr. Übernachtet man in den Camps im Park, so kann man bereits um 04:30 Uhr auf Safari-Pirsch gehen. Abends muss man um 18:30 Uhr im Camp sein, auch dort wird das Tor geschlossen. So stellen wir den Wecker, frühstücken bei Dunkelheit und verlassen das Camp jeweils gegen 5:00 Uhr. Kaum unterwegs steigt die Sonne über den Horizont und beleuchtet die Savannen- landschaft in den schönsten Farben. Die beste Zeit um die Wildtiere im Morgenlicht zu fotografieren.
Die „Grossen Fünf“  (big five)
Ein ursprünglich von Jägern gebrauchter Begriff  bezieht sich auf fünf der grössten und zugleich auch am gefährlichsten zu jagenden Wildtiere Afrikas. Zu den grossen Fünf gehören: Elefant, Leopard, Löwe, Nashorn und Büffel. Drei davon haben wir bereits  gesehen, noch fehlen der Leopard und das Nas- horn. Nach Angaben der Parkverwaltung gibt es etwa 37'000 Büffel, 28'000 Zebras, 13'750 Elefanten, 8'300 Giraffen, 152'000 Impalas, 13'800 Kudus, 1'000 Leoparden, 1'700 Löwen, 3'100 Nilpferde, 9'000 Nyalas, 9'000 Streifengnus, usw. Der Krüger Nationalpark ist bekannt für ca. 147 Säugetier- arten, mehr als 507 Vogelgattungen, 114 Schlangenarten, 49 Fischarten, 34 Amphibienarten, 227 Schmetterlingsarten und 336 Baumarten. Mit über 2'000 Pflanzenarten ein Paradies auch für Botaniker.
Letaba Camp im Kruger NP full
Bis Mitte Januar sind in Südafrika Sommerferien. Entsprechend sind die Campingplätze und Bungalows ausgebucht. In der Ferienzeit muss man die Übernachtungsplätze im Park lange im Voraus reser- vieren. Das Letaba Camp liegt am südlichen Ufer des Letaba Rivers in einer besonders wildreichend Gegend umgeben von hohen Akazien und Leadwood. Unter den Bäumen innerhalb des Camps grasen zahme Buschböcke. Da wir nicht reserviert haben, und keinen Platz finden, fahren wir am Nachmittag zum Phalaborwa Gate und übernachten beim Gate Ausgang auf einem schönen Camping- platz.
Ferientage im Paradies!
Am nächsten Tag besuchen wir Arlette und Fredy aus der Schweiz. Sie wohnen in einem grossen, sehr schönen Haus in Phalaborwa, ganz in der Nähe vom Kruger NP Gate. Sie heissen uns herzlich Will- kommen und wir dürfen unseren Camper auf ihrem Grundstück unter Bäumen abstellen. Ihre Gäste-Suite ist fantastisch, eine 5 Sterne Unterkunft vom Feinsten. Ihr schönes Haus hat ein Stroh- dach und liegt mitten in einem grünen Garten von Bäumen, Büschen und Blumen. Das Schwimmbad ist eine Augenweide! Wir sind mit Arlette und Fredy im Swimmingpool, geniessen  ein feiner Apéro und wir fühlen uns wie im Paradies. Einfach unglaublich schön!
Wir essen, trinken und plaudern  bis in die späten Abendstunden auf dem  grossen Sitzplatz. Wir erhalten gute Tipps zum Reisen, be- suchen ein Einkaufszentrum in der Stadt Phalaborwa und können einige Einkäufe erledigen. Fredy telefoniert mit Vreni, eine Schwei- zerin, die ausgewandert ist, und westlich von Johannesburg, in Krugersdorp wohnt. Sie kennt eine Fachperson, der in ihrer Siedlung wohnt und die Fahrzeugumschreibung übernimmt. Wir danken Arlette und Fredy für die grossartige Gastfreundschaft, das feine Essen und die guten Reisetipps. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch in der Schweiz!
Wir fahren zu Vreni in Krugersdrop, um die Fahrzeugpapiere um- schreiben zulassen. Vreni wohnt in einer sehr schönen Einfamilien- haussiedlung. Ihre Wohnung ist toll eingerichtet. Wir bestaunen die vielen sehr schönen  Afrika Souvenirs, die ihre Wohnung aus- schmücken. Die Fahrzeugumschreibung ist schnell erledigt. Ihr Agent erledigt den Papierkram bei den Behörden. Mit Vreni be- suchen wir ein paar schöne Orte in der Umgebung von Krugersdorp. Für vier Tage fahren wir zusammen in den Pilanesberg Nationalpark. Sie hat ausserhalb vom Nationalpark drei Nächte in einer sehr schönen Lodge gebucht. Vreni kennt den Pilanesberg NP sehr gut. So sind wir 4 Tage mit ihrem Auto im Park unterwegs und sehen sehr viele Tiere.
Pilanesberg Nationalpark
Der Park liegt in einem ehemaligen Vulkankrater und ist etwa 500 km2 gross. Die erloschenen Vulkane der Pilanesberg-Kette er- heben sich über dem Lake Mankwe. Der See ist die Fläche eines ehemaligen Vulkankraters mit 27 km Durchmesser. Er bildet das Herzstück des Nationalparks. Heute leben ca. 10'000 Tiere und 350 Vogelarten im Park. Darunter auch die „big five“. Die Vegetation reicht von dichter Buschlandschaft bis zu den schat- tigen, bewaldeten Tälern. Im Pilanesberg NP kann man in sehr kurzer Zeit viele verschiedene Tiere beobachten. Am Abend fahren wir aus dem Park und gehen zusammen in einer guten Lodge zum Nachtessen. Vielen Dank an Vreni für die tolle Safari- tour, die Fahrdienste und die gute Gastfreundschaft. Wir haben wirklich viel gesehen. Danke für alles.
Kruger Nationalpark
Von Krugersdorp fahren wir zum Kruger Nationalpark zu- rück. Diesmal sind wir aber vom Süden nach Norden unter- wegs. Wir haben 9 Nächte in den verschiedenen Camps reserviert und müssen abends den Park nicht mehr ver- lassen. Ausserhalb der Ferienzeit findet man meist einen Campingplatz. Wir starten im Camp Pretoriuskop, wo wir zwei Tage die Umgebung auskundschaften. Später sind wir nach Norden unterwegs und bleiben drei Nächte im Satara Camp. Das Camp liegt im berühmten Raubkatzengebiet.
Es ist bekannt für die „Grossen Fünf“. Alle Camps sind sehr gut ausgestattet. Es gibt meist einen kleineren Einkaufsladen, ein Restaurant, Bungalows und Campingplätze. Strom, WC und warme Duschen und ein sehr grosser schöner Stellplatz genügen uns. Dass die Sanitärgebäude noch zusätzlich mit Badewannen ausgestattet sind, ist eine Besonderheit für uns. Täglich sind wir zwischen 6 und 10 Stunden auf Safari-Pirsch unterwegs. Abends machen wir meist ein kleines Grillfeuer und verarbeiten das Erlebte. Das gemütliche Unterwegssein  macht Spass, braucht aber Zeit. Dafür können wir bei den Tieren lange  verweilen und fotografieren. Die Hauptstras- sen durch den Park meiden wir meist.
Die kleinen, oft kurvenreichen, schmalen Naturstrassen ent- lang den Flüssen werden unserer Entdeckerlust gerechter. Tja, Safari-Pirsch kann süchtig machen. Jede neuentdeckte Tierart suchen wir in den Nationalpark Unterlagen, um sie zu bestimmen. An guten Tagen zählen wir abends  über 20 verschiedene Tierarten. Doch nicht immer gelingt uns ein gutes Foto, da wir ja nicht aus dem Fahrzeug aussteigen dürfen. Oft sind die Tiere im Busch verschwunden, bevor wir die Kamera in Stellung haben. Fotografieren im Park will gelernt sein, die Tiere sind in Bewegung, das Licht kommt von der falschen Seite, über Mittag ist es zu grell, usw.
Je zwei Nächte bleiben wir im Skukuza, Lower Sabie und Berg-en-Dal Camp. Vom Crocodile Bridge Camp fahren wir die 55 km lange Crocodile Gravelroad zum Berg-en-Dal Camp. Die Strasse verläuft ganz im Süden des Nationalparks. Sie ist sehr wenig befahren. Krokodile sehen wir keine, dafür andere Tiere. Ende Januar 2020 verlassen wir den Kruger NP und fahren weiter Richtung  Süden. Insgesamt konnten wir über 40 Wildtiere, darunter auch grosse Vögel  sehen und den Namen zuordnen.  Nicht alle konnten wir fotografieren. Ein Grund den Kruger NP später noch einmal zu besuchen. Es gibt da noch ein paar Loops und Drive die wir nicht gefahren haben. Von den 1880 km Strassen haben wir etwa Zweidrittel befahren. Der Kruger NP ist sehr gross. Es lohnt sich an den verschiedenen Camps 2-4 Übernachtungen zu buchen und von dort aus Rundtouren zu unternehmen. Wir haben einen grossartigen, vielfältigen und abwechslungs- reichen Einblick in die Südafrikanische Tierwelt und Landschaft erhalten. In der Zwischenzeit haben wir die „Big Five“ gesehen. Es ist eindrücklich, dass wir diese Tiere in der freien Wildbahn beobachten konnten.

Grossartige Tierwelt!

 

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